Andalusien II
Andalusien II

 

Landschaften

Landschaften, gemalte Landschaften, Malerei, die abstrakt und konkret zugleich ist. Die Betrachtenden müssen die einzelnen Bildelemente durch eigene Gedankenarbeit zu einer Aussage führen, das Wiedererkennen und Entziffern kann zu einem Erkenntnisakt werden. Gegenständlichkeit und Abstraktes werden auf eine Leinwand gebracht, Farbe und Form sind dabei die unterstützenden Ausdrucksträger.

 

Was auf dem ersten Blick sehr spontan, verspielt und leicht aussieht, ist tatsächlich Ergebnis eines intellektuell gesteuerten Schaffensprozesses: Wie wirken Farben im Zusammenhang mit anderen Farben? Wie ändert sich die Gesamtwirkung, wenn andere Farben ergänzt werden? Die Farbe wird zum Bildträger, losgelöst von der Realität. Und daran schließen sich die nächsten Fragen an: Wie korrespondieren Linien und Flächen miteinander? Wie verändert ein einzelner Strich den Gesamteindruck des Bildes?

 

Die Arbeiten sollen von der Farbigkeit und Vitalität der Linien und Formen leben. Die Betrachtenden sollen sich auf das Bild konzentrieren, ohne daran zu denken, was sie darin erkennen können. Das einzige von Bedeutung ist die Konfrontation: hier die Malerei, dort die Betrachtenden.

 

Hier steht die Transformation des Motivs im Malakt im Vordergrund. Die Leinwand ist Projektionsfläche nicht nur für die (un)gegenständliche Erinnerung, sondern konfrontiert den Betrachtenden ganz bewusst mit einem Gegenüber von malerischer Spontaneität und bewusster Komposition. Es geht um das Spannungsverhältnis von pastosen und lasierenden Farben, von übereinander- und nebeneinanderliegenden Farben, Formen und Pinselstrichen. Im Farbauftrag werden die Grenzen zur Ungegenständlichkeit fließend. Die Bilder sollen keine konkreten Landschaftsbilder o.ä. sein, sondern sie scheinen an irgendetwas zu erinnern, was aber nicht greifbar wird. Hier reagieren nicht nur Flächen miteinander und aufeinander, sondern hier wird ein Spagat im Malakt gewagt: Einerseits wird mit dem Kopf und dem Kontrollsinn des Auges gearbeitet, andererseits wird versucht, der Hand zu vertrauen, die intuitiv und spontan schon das Richtige machen wird.

Und genau das macht für mich Malerei aus: die Programmierung eines kontrollierten Zufalls.